Insel Giresun

Giresun ist eine der wichtigsten Städte in Bezug auf das natürliche und kulturelle Erbe sowohl seiner geografischen Region als auch von Türkiye. Unter den vielen Schätzen sticht die Insel Giresun besonders hervor. Die Insel liegt 1,6 Kilometer vor der Küste der Stadt, direkt gegenüber dem Gedikkaya-Gebiet, erstreckt sich über eine Fläche von 40.000 Quadratmetern und erhebt sich 30 Meter über dem Meeresspiegel. Die Insel Giresun, die in der Antike als Aretieas oder Khalkeritis bekannt war, ist die einzige Insel im östlichen Schwarzen Meer, die sowohl in der Antike als auch im Mittelalter bewohnt war. Die Insel beherbergt mittelalterliche Mauern, eine Kirche, eine Kapelle, eine Zisterne, zahlreiche Pithoi (große Vorratsgläser) und Grabanlagen. Die laufenden archäologischen Ausgrabungen auf der Insel führen ihre Geschichte auf der Grundlage der bisher freigelegten Funde bis in die 300er Jahre v. Chr. zurück. Die Insel Giresun, die einzige bewohnte Insel im östlichen Schwarzen Meer mit bedeutenden Kulturgütern und einem herausragenden Platz in der Mythologie, ist auch ein wichtiges Brut- und Lebensraum für verschiedene Vogelarten. Die Insel birgt mehrere mystische Geschichten, darunter der Mythos des Herkules und des Goldenen Vlieses der Argonauten, die Geschichte von der Tochter des Königs Mithrisda und dem Hirten, die goldene Statue des Propheten Joseph und die Legende der Amazonenfrauen. Eines der einzigartigen Merkmale der Insel ist ein Felsen, der als Hamza-Stein bekannt ist, abgeleitet vom lateinischen Wort „Humuza“, was Geburt bedeutet. Dieser Felsen dient als Beweis für die Kontinuität des Kybele-Kultes auf der Insel. Es wird gesagt, dass kinderlose Paare auf die Insel kommen, um um den Hamza-Stein zu beten und dort sogar eine Nacht zu verbringen. Als Symbol für Fruchtbarkeit und Überfluss werden die Traditionen rund um den Hamza-Stein jedes Jahr am 20. Mai mit der „Mayıs Yedisi“-Zeremonie im Rahmen des Aksu-Festivals gefeiert.